Tourismuskongress war ein voller Erfolg

Minister Guido Wolf stellte neues Tourismuskonzept vor

Der nachfolgende Bericht zum stattgefundenen Tourismuskongress in der Neuensteinhalle in Lautenbach, ist ein Auszug aus dem Pressetext von Peter Meier.


„Tourismus ist nicht Werbung, Tourismus ist Leistung“

„Der Tourismus ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor im Land und damit einen Stellenwert, dem der Landeshaushalt bislang noch nicht gerecht wird“, so die Botschaft von Guido Wolf, Minister der Justiz und für Europa in der Landesregierung beim Tourismuskongress, zu dem der Landtagsabgeordnete Willi Stächele am Samstagvormittag in die Neuensteinhalle eingeladen hatte. In einem Impulsreferat und einer Talkrunde standen zuvor die Chancen und Potentiale des Schwarzwaldes beim Tourismus, aber auch wichtige Weichenstellungen für die Zukunftsfähigkeit im Mittelpunkt, dann stellte der Minister Grundzüge des Tourismuskonzepten des Landes vor, das bis im Sommer fertiggestellt sein soll.

Neben Bürgermeistern und Mandatsträgern hieß Stächele zahlreiche „Tourismusakteure“ wie Gastronomen und Vermieter und „geballten Sachverstand“ zu der Konferenz willkommen. Um den Tourismus und damit auch einen wichtigen Wirtschaftszweig und die damit verbundenen Arbeitsplätze in der Region zu erhalten müssen die Rahmenbedingungen geschaffen und Geschlossenheit demonstriert werden, wenn es um die Interessen des ländlichen Raums geht. In Baden-Württemberg seien mehr Arbeitsplätze im Tourismus als in der Autoindustrie, betonte auch Lautenbachs Bürgermeister Thomas Krechtler und forderte dazu auf, die qualitativ hochwertige Landschaft umweltverträglich zugänglich zu machen, dazu seien auch gemeindeübergreifende Projekte notwendig.

In seinem Impulsvortrag rückte Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, ein ganzes Spektrum an Themen in den Fokus – von Wertschöpfung statt nur Umsatz im Tourismus über die bevorstehende 4. Welle der Digitalisierung bis zu Reise früher und heute im Zeitalter von Internet und sozialen Medien. „Jedes Tal in Tirol hat mehr Geld für den Tourismus auszugeben“, bedauerte er die fehlende Chancengleichheit trotz neu konzipierter Online-Marketing-Trends und konzeptioneller Leadership. Dabei habe der Schwarzwald wie keine andere Region Identifikationsprodukte und „Schaufensterprodukte“, die sofort mit ihm assoziiert werden.

Die anschließende Talkrunde unter Leitung von Gunia Wassmer (Renchtal Tourismus GmbH) brachte zusätzliche Aspekte in die Diskussion. So verwies Sasbachwaldens Bürgermeisterin Sonja Schuchter auf die Wertschöpfung für Landwirte als Voraussetzung für die Erhaltung der Kulturlandschaft, Meinrad Schmiederer, Patron von Hotel Dollenberg, ging auf die Rolle des Weins für den Tourismus und den Naturpark Schwarzwald ein. Die Investition von 50 Millionen für das Besucherzentrum sah er als gut an, beim Gesamtkonzept komme aber bisher der Tourismus zu kurz. Ergänzend müsse um den Naturpark ein Netz „touristischer Highlights“ entstehen. Auch die Verbesserung des ÖPNV sei unverzichtbar, betonte er im Hinblick auf den Großraum Straßburg und die Vernetzung mit Rench- und Achertal.

„Tourismus lebt vom Herzblut von allen, die ihre Dienstleistung am Gast erbringen“, betonte Wolf. Trotz der erfolgreichen Entwicklung mit steigenden Zahlen bei Ankünften und Aufenthaltstage der letzten Jahre dürfe man sich nicht selbstgefällig zurücklehnen. Deshalb das neue Tourismuskonzept, dessen Erarbeitung in einem breiten Beteiligungsprozess sich derzeit auf der Zielgeraden ist. Er ging auf Handlungsfelder wie Markenschwerpunkte und Zielgruppen und Effizienz der Organisationsstrukturen auf allen Ebenen ein, alle Möglichkeiten der Digitalisierung gelte es auszuschöpfen sowie Infrastruktur und Mobilität zu verbessern. Wichtig sei auch die Erhaltung des Gastgewerbes, beispielsweise mit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Herausgestellt wurde die Bedeutung des Tourismus und die „Schaufensterprodukte“, die dabei wichtig sind. „Jede Investition in den Tourismus ist auch eine Investition in die Lebensqualität für alle Menschen, die hier 12 Monate im Jahr leben“, fasste der Minister zusammen.

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